Ganzheitlich Energetische Massage - Eugen Miemczyk
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Die Geschichte von Matthias

Teil I Der Unfall

Matthias ist mein jüngerer Sohn. Am 09.07.2008 war er 29 Jahre alt, schwer verliebt, frisch verlobt und ein Diplominformatiker geworden. Er hatte ein Stipendium an der Uni Dortmund und arbeitete gerade an seiner Doktorarbeit.

 

 



Trotzt seines sachlichen Studiums, war er auch ein großer Romantiker, und für jeden Spass zu haben. Seine größte Leidenschaft war Salsa tanzen.

Alles hat sehr harmlos angefangen. Wir waren im Urlaub in Spanien, als eine SMS von Matthias kam. Wir sollen uns nicht erschrecken, aber er hätte sich für eine OP wegen seiner schiefen Nasenscheidewand in den Märkischen Kliniken Lüdenscheid entschieden. Er bekam schlecht Luft und hatte oft eine Nasennebenhöhlenentzündung. Da bekam ich zum ersten Mal ein mulmiges Gefühl.


Samstag, drei Tage vor der OP, waren wir zurück zu Hause und haben uns mit Matthias für Sonntagabend verabredet. Er hat uns dann das alles so schön mit der OP erklärt, aber ich hatte schon wieder das komische Gefühl. Montagsmorgen hat ihn seine Verlobte nach Lüdenscheid zur Klinik gebracht. Wir, also meine Frau, die Verlobte und ich sind dann noch abends nach Lüdenscheid gefahren. Da hatte ich schon wieder das blöde Gefühl und wollte Matthias mit nach Hause nehmen. Der wollte aber nicht und sagte:


Wir sollen uns keine Sorgen machen, er wird schließlich durch den Chefarzt operiert“ und, „dass der Chefarzt sagte, dass das nur eine kleine „Schnibi Schnabi ist“, und ich ihn nach zwei bis drei Tagen nach Hause bringen kann. Die Op wird mit der modernster Technik, einem computernavigationsunterstütztem Gerät erfolgen“

Bei mir waren das keine Sorgen, vielmehr war ein Gefühl oder Gewissheit da, etwas Schlimmes passiert und du kannst das nicht verhindern.
Er hat uns noch zu der Eingangstür begleitet. Dahinter habe ich mich noch umgedreht und zu ihm gesagt: “mach dir keine Sorgen, wenn etwas schief geht, werde ich dir helfen.“
Ich habe zu diesem Zeitpunkt mehr an eine kleine Blutung oder Komplikationen nach der Narkose gedacht, und nicht, dass er beinahe umgebracht werden würde.

Am Dienstag, den 09 Juli 2008 hatte ich um 10 Uhr einen Termin beim Zahnarzt. Dort wurde mir schon ein bisschen mulmig, dieses Gefühl verstärkte sich sehr auf dem Nachhauseweg, gegen 10.30 Uhr.

Kurz nach 11 Uhr hat mich seine Verlobte angerufen, und erklärt, dass Matthias eine Blutung während der OP bekommen hätte, und die Ärzte in Lüdenscheid diese nicht hätten stoppen können. Deswegen wird er mit einem Rettungshubschrauber in das Uni Klinikum Essen geflogen. Der Operateur, Dr. D. fliegt mit.

Auszug aus dem OP Bericht:

„Es wird dann das Navigationssystem in Position gebracht und eingescannt, zunächst mit dem geraden Saugpointer und die Fehlerabweichung bestimmt.

Es wird dann die mittlere Nasenmuschel abgespreizt und mit dem Pointer die Scannung entlang der Schädelbasis überprüft bis zur Keilbeinhöhlenvorderwand und dem Keilbeinhöhleneingang links; gerade in diesem Moment schlägt der Patient die Augen auf, wird offenbar wach, bewegt sich deutlich ruckartig mit dem Kopf nach vorne oben, ohne dass schnell genug das Instrument aus der Nasenhöhle entfernt werden kann und der Sauger sich über die Keilbeinhöhle nach dorsal reindrückt. Der Patient macht weitere Abwehrbewegungen mit dem Kopf.

Die Anästhesie wird in diesem Moment Laut und deutlich auf die Situation hingewiesen. Schwester A. scheint völlig erschreckt von der Situation, dass der Patient quasi intraoperativ wach geworden ist und in gewissermaßen übertragenen Sinne in das offene Messer (Saugpointer) gestiegen ist.

Als der Patient wieder genügende Narkosehilfe durch den herbeigerufenen Oberarzt erreicht hat, zeigt sich aus der Tiefe aufsteigend eine stärkere, offenbar arterielle Blutung, die mit dem Saugen kaum zu beherrschen ist. Die Situation lässt erkennen, dass eine stärkere, arterielle Blutung offenbar durch Verletzung der Carotis interna links entstanden ist. Die Anästhesie wird über die Dramatik der Situation informiert, gleichzeitig wird von Seiten der HNO Oberarzt N. hinzugerufen und Frau Dr. S.. Zusammen mit Herrn N. wird eine Blutstillung versucht, die letztendlich in einer Bellok-Tamponade mündet, um die Blutung zum Stilstand zu bringen. Gleichzeitig, wegen der offenbar vorliegenden Carotisverletzung, wird Herr Professor U. informiert und der Rettungshubschrauber zur Weiterverlegung in die Uni-Klinik Essen bestellt.“



UNIKLINIKUM ESSEN



Tag 1- 09.07.2008

Ich habe ihr gesagt, dass sie zuerst zu mir kommen soll, damit wir gemeinsam fahren können. In der Zwischenzeit habe ich gleich eine Fernbehandlung für Matthias gemacht. Eine halbe Stunde später sind wir dann nach Essen aufgebrochen. Ich habe wieder nur an eine kleine Blutung gedacht, die durch ein kleines Äderchen verursacht wurde.

In Essen angekommen haben wir von der Schwester der Verlobten erfahren, die vor uns eingetroffen ist, dass er noch in der OP ist. Danach hieß es, die OP ist beendet.

Viele sagen jetzt, nach über 5 Jahren seit dem OP Unfall, dass die Verletzungen damals nicht so schlimm sein konnten, weil Matthias schließlich jetzt ziemlich gut geht. (Das "GUT" ist aber sehr relevant)

Im Vergleich zur Wachkoma- sogar sehr gut, im Vergleich zu der Zeit vor dem Unfall- wo er das Leben mit vollen Zügen genießen hatte- na ja, jeder kann sich hier seine eigene Meinung bilden.

Deswegen habe ich das Luftrettung Protokoll und die Zitate aus den OP Protokolle unten eingefügt.

Matthias wurde in Essen um 11.34 Uhr eingeliefert. Sein Zustand kann man dem Luftrettungsprotokoll entnehmen- das wichtigste ist jedoch die Glasgow-Koma-Scala, um den Ausmaß der Verletzung zu verstehen.

Protokoll der Luftrettung- die Glasgow-Koma-Scala





Glasgow Coma Scale (GCS)

http://de.wikipedia.org/wiki/Glasgow_Coma_Scale


„Die Glasgow Coma Scale (GCS) oder Glasgow-Koma-Skala ist eine einfache Skala zur Abschätzung einer Bewusstseinsstörung. Obwohl sie häufig in der Intensivmedizin — insbesondere nach einer Schädel-Hirn-Verletzung (Trauma) — verwendet wird, lassen sich mit der GCS auch allgemeine Bewusstseinsstörungen quantifizieren. Hierbei gilt es zu beachten, dass Empfehlungen über zu ziehende intensivmedizinische Konsequenzen (wie etwa eine endotracheale Intubation bei Werten kleiner oder gleich 8) lediglich für Patienten mit Schädel-Hirn-Trauma wissenschaftlich validiert sind.“ „Dieses verbreitete Bewertungsschema zur Beschreibung der Bewusstseinslage wurde 1974 von Graham Teasdale und Bryan J. Jennett, zwei Neurochirurgen an der Universität Glasgow (Schottland), entwickelt.[1] Es gibt drei Rubriken, für die jeweils Punkte vergeben werden:

• Augenöffnung
• Verbale Kommunikation
• Motorische (Bewegungs-)Reaktion“

„Die Punkte werden für jede Rubrik einzeln vergeben und anschließend addiert. Die maximale Punktzahl ist 15 (bei vollem Bewusstsein, die minimale 3 Punkte (bei tiefem Koma). Bei 8 oder weniger Punkten ist von einer sehr schweren Funktionsstörung des Gehirns auszugehen und es besteht die Gefahr von lebensbedrohlichen Atmungsstörungen, so dass bei einem GCS kleiner oder gleich 8 eine Sicherung der Atemwege durch endotracheale Intubation erwogen werden muss.[2]“ „Die Glasgow Coma Scale findet zum Beispiel bei der Einschätzung der Schwere eines Schädel-Hirn-Traumas, aber auch allgemein in der Neurologie Verwendung. Sie ist auch Bestandteil anderer Scoring-Systeme (dt. Bewertungssysteme), zum Beispiel des Mainz Emergency Evaluation Scores oder des APACHE II Scores.“

Matthias hatte eine glatte "3"

Ankunft in Essen:
Dem Dr. D. war es so peinlich, dass der OP Unfall in einer so "renommierten" Klinik passierte, dass er als Unfallort eine niedergelassene HNO Praxis angegeben habe.
Auszug aus dem Handschriftlichen OP Bericht Angiografie in der Uni Klinik Essen:

 

Sein Zustand bei der Ankunft in Essen war so „GUT“, das die Ärzte zuerst sich versichern wollten, ob eine radiologische Untersuchung noch sinnvoll wäre. Auszug aus dem OP Bericht:

Das Warten auf das Konsiliarius und die Durchführung der Kopf CT hat eine ganze Stunde gedauert: 


CT vor der Angiographie:

"Verletzung und Kontinuitätsunterbrechung der dorsolateralen Wand des cranialen Abschnittes des linken Sinus sphenoidalis (ima 111485). Ab der Höhe des Zungenbeines nach cranial Verjüngung des Kalibers der linken ACl, dann weitere Verjüngung und nur noch filiforme Abgrenzbarkeit der intrakraniellen ACl, Gefäßabbruch auf Höhe der Verletzung der Keilbeinhöhlenhintenvand (ima 604/63). Ramus communicans ant. sichtbar, ebenso sind die kaliberschwachen Rr. communicantes post. sichtbar. Linke ACI kontastiert, periphere Aste der linken ACM im Vergleich zur Gegenseite rarefiziert. Linke ACA und ACP kontrastiert. lnsgesamt schmale intrakranielle Gefäße. Ausgedehnte SAB in allen äußeren Liquorräumen, Hauptanteile der SAB im Pentagon und links temporal. Einbruch der Blutung in den 4. Ventrikel. Linkshemisphärisch sind die äußeren Liquorräume verstrichen, das Marklager ist hypodens und die Mark-Rindendifferenzierung ist eingeschränkt. Kompression des linken Seitenventrikels (ima 3 / 4). Geringe Mittellinienverlagerung nach rechts. Kein Nachweis eines Liquoraufstaues. Hypodenses Marklager- /Rindenareal rechts parietooccipital (ima 31 4), a.e. Artefakt. Linker Sinus sphenoidalis komplett mit Blut verlegt. Spiegelbildung in beiden Sinus maxillares und im linken Sinus frontalis. Partielle Verlegung der Ethmoidalzellen. Subtotale Verlegung der NHH und des Pharynx. Tamponadematerial im Nasopharynx. ETT regelrecht.

Beurteilung: 1. Verletzung mit Fraktur der dorsolateralen Hinterwand des linken Sinus sphenoidalis. Hämatosinus.
2. Gefäßverletzung und -abbruch der linken ACI auf Höhe der knöchernen Verletzung. Die peripheren ACM-Aste links stellen sich deutlich verschmächtigt dar, zudem Kalibersprung im Ml Segment.
3. Ausgedehnte SAB mit Ventrikeleinbruch, noch kein Liquoraufstau. Ödem rechtshemisphärisch. Kompression des linken Seitenventrikels."


Die Übergabe an die Angiografie hat um 12.30 Uhr stattgefunden:


 

 












"Untersuchungstechnik:
Intubierter Patient. Nach Hautdesinfektion beider Leisten, sterile Abdeckung und Punktion der A . femoralis, Einlegen zweier 6 F Schleuse rechts und zweier 6 F Schleusen links. Selektive Sondierung der A. carotis int. bds. mit einem 6 F Universalkatheder. Nach der Intervention Entfernung der Schleusen und Überstellung zum C T.


Befund:
Nach Injektion in die rechte A CI zeigt sich eine Kollateralisierung des linksseitigen AC I-Stromgebiets mit retrograder kurzstreckigen Kontrastierung der linken AC I unterhalb des Carotis-T. Geringer Vasospasmus der linken M 1 proximal. Die Serie über die linke AC I stellt einen Verschluß des Gefäßes distal der A. ophthalmica dar. Es wird anschließend beschlossen, die A CI links mittels Coils zu verschließen.

Intervention:
Einlage eines 6 F Guiding Katheters in der rechten AC I und zweier Guiding Katheter sowie eines 5 F Vertebralis Katheters in der linken AC l. Es wird in koaxialer Technik ein Hyperform 4/10 mm Mikroballon in die linke AC I proximal der Läsion eingebracht. Es wird ein Mikrokathetersystem (Excel 14, Transend X ) distal des Ballons, bis unmittelbar supraophthalmisch. Die Kontrollserien über die linke ACI nach Lockerung der Tamponade zeigen einen Kontrastmittel Austritt supraophthalmisch nach hintrakraniell. Dieses Manöver wurde gemacht, um den Defekt in der ACI links zu orten. Anschließend wurde der in der ACI einliegende Ballon dilatiert, darunter sofortiges Sistieren der Blutung. Einbringen von mehreren Coils (Mikroplex hel-reg10 5/15x2, hel soft 4/8, Hydrocoil 14 hel 2/5x2, 2/3, Mikroplex 10 hel-soft 2/8x3, Hydrocoil 14 3/7x2, Mikroplex 10 hel soft 2 /6, worunter der Fluß in der ACI deutlich langsamer wird. Während des Einbringends der Platinspiralen wurde der Ballon proximal in der ACI gefüllt belassen, um sicherzustellen, dass kein Blutaustritt nach intrakraniell erfolgt. Ein Kontrollserie unter Ablassen des Ballons zeigte dann eine kräftige Blutung, sodaß der Ballon sofort wieder gefüllt wurde. Daraufhin Einlage eines weiteren Ballons zur Sicherung (Hyperform 7/7mm), der ebenfalls gefüllt wird. Anschließend wird ein Mikrokathetersystem (Echelon 10, Transend X ) distal dem oberen Ballon, auf Höhe des Coilpaketes eingebracht und Onyx über den Mikrokatheter injiziert. Darunter konnte ein kompletter Verschluss der linken ACI erreicht werden. Die Kontrollserien über die linke ACI und über die rechte ACI sowie über die linke ACE zeigen keine aktive Blutung. Retrograde Kollateralisierung der linken A . ophthalmica über die A. maxillaris links. Nach Injektion in die linke A . vertebralis, flaue Kontrastierung der linken ACM über die linke A.com. post. auch hier kein Blutaustritt.
Zusammenfassende Beurteilung: Vollständiger iatrogener Verschluss der linken ACI mittels Coils und Onyx auf Höhe einer supraophthalmischen ACI-Verletzung."

Dann wurde noch mal eine Kopf CT gemacht, um die Ergebnisse der OP zu sehen:

"Patient: Miemczyk, Matthias * 31.01.1979
Nach Überprüfung d. rechtfertigenden lndikation durch einen fachkundigen Arzt wurde folgende Untersuchung angefertigt. Postinterventionelle Kontrolle.
CT: Schädel nativ vom 09.07.2008:
Voraufnahmen vom gleichen Tag, 12.19h. Verschluss der intrakraniellen ACI links mittels Coils und Onyx. Zunehmendes Ödem des links, Zunahme der Mittellinienverlagerung. Generalisiertes Hirnödem zunehmend. Zunehmende Kompression der Seitenventrikel, Iinker Seitenventrikel nur noch schlitzförmig sichtbar. Postinterventionell hochkonzentriertes, Iinks temporal im Subarachnoidalraum sichtbares KM. Basale Zisternen blutgefüllt. Ansonsten keine Befundänderung gegenüber dem Vorbefund.
Beurteilung:
1. Z.n. endovaskulärem Verschluss derACl links paraophthalmisch in Höhe des Defektes.
2. Weiterhin V.a. hämodynamischen linkshemispherischen lnfarkt mit partiell bereits aufgehobener Mark-Rinden-Konfiguration. Zunehmende Mittellinienverlagerung,
3. Pat. nach CCT in den OP zur Entlastungskraniotomie verlegt."



Dann kam die nächste OP- in der Neurochirurgie, die nachfolgend angefangen war.
Ungefähr um 14.50-15.00 Uhr wurde uns mitgeteilt, dass Matthias noch einmal notoperiert werden muss. Im Kopf ist durch die Blutung ein enormer Druck entstanden und die Gefahr bestand gesundes Gewebe zu zerstören. Der Schädel musste aufgemacht werden, um den Druck zu lindern. Kurz vor der OP durfte ich Matthias noch kurz sehen und habe ihm in zwei Minuten so viel Energie gegeben, dass ich fast ohnmächtig wurde. Ein Arzt hat mir dann geholfen, rauszugehen. Er hat wahrscheinlich gedacht, dass ich Matthias Anblick nicht ertragen hätte. Ehrlich gesagt, er sah schrecklich aus. Der ganze Kopf war dick geschwollen und die Augen von innen herausgedrückt. Da wurde mir auch klar, wie ernst die Lage ist.

Ich bin ziemlich schnell wieder zu mir gekommen und habe Matthias energetisch unterstützt.

Nach einer halben Stunde hörte ich meine innere Stimme oder auch die Engel, ich soll die Ch. anrufen. Zunächst schwach, und dann immer und immer dringlicher.

Ch. ist eine Heilerin und Engelmedium, die ich vorher nur drei- oder viermal getroffen habe.

Ich wusste damals nicht, wieso ich gerade sie anrufen sollte, ich kannte viel besser andere Heilerinnen und Heiler. Die Lage war aber so ernst, dass ich einfach der Stimme vertraute.

Ich war erschöpft und erschrocken, weil ich mir das alles nicht so schrecklich vorgestellt habe. Aber die Stimme war so deutlich, fast aufdringlich, dass ich nach draußen ging und Ch. anrief. Sie war wie durch einen „Zufall“ zu Hause. Ich habe die Geschichte ganz kurz geschildert und gefragt, ob sie mich energetisch unterstützen könne. Ich hatte das Gefühl, es nicht alleine zu schaffen. Sie hat sofort ja gesagt und dass sie gleich in ihr Behandlungszimmer geht.

Ich bin dann zurück auf den Flur im Krankenhaus gegangen und mich auf einen Stuhl gesetzt.
Kurz nachdem ich die Verbindung mit Matthias aufgebaut hatte, habe ich „ihn“ auf dem Flur gesehen. Er wirkte voller Angst und seine Augen waren sooo groß! Es schien, als ob er nicht wüsste, was passiert war. Weil ich noch kein Licht für ihn gesehen habe, habe ich versucht, ihn sofort in seinen Körper zurückzuschicken, mit ihm geschimpft, „du darfst nicht aufgeben, du musst kämpfen, kämpfen, kämpfen“. Zugleich habe ich Ch. Hilfe in Anspruch genommen. Ich weiß nicht, wie lange das Ganze gedauert hat, danach war ich sehr erschöpft und müde. Alle haben mich gefragt, wie es mir geht und einen Kaffee gebracht. Ich muss richtig erschöpft ausgesehen haben. Gleichzeitig war aber auch das Gefühl da, dass alles mit Gottes- und der Engelhilfe gut enden wird.

Aus dem OP Bericht Neurochirurgie:

"Zustand nach Carotisverletzung links bei HNO-OP mit anschließender subarachnoidalen- sowie intracerebralen Blutung und einem malignem Hirnödem links."

Hier zuerst ein Paar Erläuterungen für die, die keine Medizinfrauen- oder Männer sind.

Diese Informationen habe ich aus dem Internet bezogen, wenn jemand mehr über diese Begriffe erfahren möchte- bei jeder Kurzerklärung gibst es die entsprechenden Links.

Der Begriff Malignität
http://de.wikipedia.org/wiki/Maligne


"(lateinisch malignitas ‚Bösartigkeit‘, ‚Missgunst‘) wird in der Medizin verwendet, um eine Erkrankung oder einen Krankheitsverlauf zu kennzeichnen, der fortschreitend zerstörerisch wirkt und möglicherweise auch zum Tod des Patienten führen kann."

Intrazerebrale Blutung (ICB)
http://de.wikipedia.org/wiki/Intrazerebrale_Blutung

"(von lat. intra- ‚in‘ und cerebrum ‚Gehirn‘) ist eine Hirnblutung im Hirngewebe selbst.
Ein weiteres prognostisch ungünstiges Zeichen ist der Einbruch der Blutung in das Ventrikelsystem, woraus Zirkulationsstörungen des Liquor cerebrospinalis resultieren können.
Den häufigsten unmittelbaren Auslöser einer intrazerebralen Blutung stellt eine Rhexisblutung der Arteriae centrales anterolaterales in ihrem Verlauf durch den Bereich der Stammganglien dar."


Subarachnoidalblutung - SAB
http://de.wikipedia.org/wiki/Subarachnoidalblutung

"Die Subarachnoidalblutung (von griech., "die spinnenartige Hirnhaut“, abgeleitet; siehe Spinnenhaut; SAB) ist ein krankhaftes Geschehen im Bereich des zentralen Nervensystems. Es ist dadurch gekennzeichnet, dass freies Blut in den mit Hirnflüssigkeit (Liquor cerebrospinalis) gefüllten Subarachnoidalraum gelangt.
Ursache für diese spezielle Form des Schlaganfalles ist in den meisten Fällen das Platzen eines arteriellen Gefäßes aufgrund einer Missbildung. Der Zustand der freien Blutung führt zu Reizungen von Blutgefäßen des Gehirns und der Hirnhäute. Eine Anstauung von Hirnflüssigkeit mit Druckerhöhung im Schädel (Hydrocephalus) ist typisch für einen komplizierten Verlauf. Die Subarachnoidalblutung geht mit plötzlichem schwerstem Kopfschmerz und Nackensteifheit einher. Sie kann zu kurzzeitigen Bewusstseinsstörungen, aber auch zu schwersten dauerhaften Gehirnfunktionsstörungen führen."


Subarachnoidalblutung - SAB
http://flexikon.doccheck.com/de/Subarachnoidalblutung

"1 Definition
Eine Subarachnoidalblutung ist eine arterielle Blutung in den Subarachnoidalraum. Ursache ist meist die Ruptur eines intrakraniellen Aneurysmas oder seltener, eines Angioms.
2 Epidemiologie
Die Subarachnoidalblutung ist ein relativ häufiger, neurologischer Notfall. Frauen sind im Mittel häufiger betroffen. Der Erkrankungsgipfel liegt zwischen dem 40. und 60. Lebensjahr. Die Inzidenzbeträgt etwa 20/100 000 pro Jahr. Die spontane SAB ist in ca. 5-10% der Fälle, Ursache eines Apoplex, dies entspricht etwa 15.000 neuen Patienten pro Jahr.
Etwa 1/3 der Patienten verstirbt vor Erreichen der Klinik, ein weiteres Drittel verstirbt während des stationären Aufenthaltes, oder bleibt dauerhaft behindert. Nur 1/3 der Patienten behält ein leichtes Defizit oder erreicht annähernd den Ausgangszustand der körperlichen und geistigen Verfassung."

Hirnventrikel
http://de.wikipedia.org/wiki/Hirnventrikel

"Hirnventrikel sind mit Hirnwasser (Liquor cerebrospinalis) gefüllte Hohlräume im Gehirn. Sie bilden, zusammen mit dem Rückenmarkskanal (Canalis centralis), den Inneren Liquorraum. Das Gehirn weist je einen Seitenventrikel in jeder Großhirnhemisphäre, einen dritten Ventrikel im Zwischenhirn und den vierten Ventrikel im Rhombencephalon auf. Diese vier Hirnventrikel stehen durch Löcher (Foramina) und Verbindungsstrukturen (beispielsweise den Aquaeductus mesencephali) miteinander in Verbindung."


So, jetzt zurück zu dem OP Bericht.

"Operationsindikation :
Herr Miemczyk wurde uns notfallmäßig von einem HNO-Arzt gebracht. Im Rahmen eines Eingriffes transnasal sei es zu einer Komplikation mit Verletzung der ACI auf der linken Seite gekommen. Notfallmäßig wurde eine Tamponade in die Nase eingebracht. Anschließend wurde der Patient in den Schockraum zu den Neuroradiologen gebracht. Die hier durchgeführte Embolisation der ACI auf der linken Seite war erfolgt. Während der Intervention, zeigte sich weiterhin Blutaustritt, welches verschlossen werden konnte. Postinterventionell zeigte sich dann eine maximal weite Pupille auf der linken Seite. Daraufhin wurde eine CT-Untersuchung aktualisiert, welche ein akut subdurales Hämatom links hemisphärisch sowie eine deutliche Mittellinienverlagerung zeigte. Aufgrund des jungen Alters des Patienten, wird die umgehende operative Dekompression mit Anlage einer Duraerweiterungsplastik unsererseits als indiziert angesehen. Der Patient wird umgehend in den OP gebracht.

Operation:
Ganzhaarrasur. Fixierung des Kopfes mit Blick nach rechts in einer scharfen Mayfieldklemme. Steriles Abwaschen und Abdecken in üblicher Art und Weise. Anlage eines fronto-temporo-parietalen großen bogenförmigen Hautschnittes. Abschieben des Hautlappens, separat von einem Galeaperiostlappen. Fixierung der Kopßchwarte mittels Yasargilhaken und Einschlagen in eine feuchte Kompresse. Anlage dreier Bohrlochtrepanationen, zwei temporo-basal, eins hoch parietal. Verbinden dieser Bohrlochtrepanationen mit einer Kraniotomiesäge. Entnahme eines großen Knochendeckels. Einschneiden der Dura, bogenförmig. Das Hirn prolabiert sich etwa 1 cm über Kalottenniveau. Ein akut subdurales Hämatom kann entlastet werden. Nun zeigt sich das Hirn deutlich entspannter. Es erfolgt die Anlage einer Duraerweiterungsplastik mit dem gewonnenen Galeaperiostlappen. Einer durchlaufenden Naht wird der Galeaperiost zur Durarekonstruktion eingenäht. Anlage einer Redondrainage. Zuvor Anlage einer externen Ventrikeldrainage von links frontal. Hier werden 50 mi Liquor entlastet, welches ebenfalls zur deutlichen entspannteren Verhältnis der linken Hirnhafte führt. Zurückschlagen des Hautlappens. Schließen der Wunde mittels Subkutan- und Hautnaht. Anlage eines Hanni-Sets an der externen Ventrikeldrainage sowie eine Redondrainage. Postoperativ hat der Patient eine leichte Anisokorie , jetzt rechts größer links, welches initial uns schon im Schockraum aufgefallen war. Der Patient wird nach Anlage eines sterilen Verbandes auf unsere Intensivstation, zur weiteren Beobachtung, gebracht."


Matthias wurde auf die Intensivstation verlegt und dort durften wir ihn kurz besuchen. Da habe ich wieder angefangen, ihn zu behandeln. Ich hatte eine Einwegschürze aus Flies angehabt. Nach der Behandlung wollte ich die Hände waschen und meine Schürze hat sich waagerecht zum Wasserhahn aufgeblasen. Anna hat ganz komisch geguckt; na ja, die Schürze wollte sich nur entladen.

Dann kam die Chefärztin und wollte uns sprechen. Sie hat uns mitgeteilt,
“dass wir uns auf das Schlimmste vorbereiten sollen. Matthias hat keine Überlebenschancen, weil er schon Hirntod ist. Er würde die Nacht nicht überleben, und wenn, dann wird er Wachkommapatient oder im besten Fall halbseitig gelähmt bleiben. Bei ihm wurde während der ersten OP in Lüdenscheid die Arteria carotis links (also die Hauptaorta zum Hirn) zerfetzt und um diese zu flicken mussten die beiden Aorten zum Hirn für 20 Minuten abgeklemmt werden, auch um einen Bypass zu legen. Also war das Hirn 20 Minuten komplett ohne Sauerstoff. Die zwei bis drei Stunden vor der OP in Essen war die linke Hirnhälfte auch nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt. Danach die dritte OP, die als Folge von dem zu großen Druck im Kopf notwendig war. Durch den Druck wurde die ganze linke Hirnhälfte zerquetscht, am Hinterkopf ist ein großes Blutgerinnsel entstanden, das nicht operabel ist, die Lunge ist mit Blut überflutet. Eigentlich sollte die dritte OP nicht mehr stattfinden, weil die Überlebenschancen fast bei null waren. Nur dadurch, dass er noch jung ist, bestehe eine minimale Chance, dann aber bleibt er gelähmt. Und er ist nur künstlich beatmet.“

Ich hörte wieder meine innere Stimme, oder auch die der Engel, die sagte:
„nein, er wird mein alter Matthias, nur um eine dicke Erfahrung reicher“
und das habe ich auch der Ärztin gesagt.
Sie hat mich angeguckt wie einen Verrückten und gefragt, woher ich das wüsste?
Meine Antwort war:

„ich weiß das einfach in meinem Herzen“.

Ich wurde noch öfters als ein verrückter, unter schweren Schock stehender Vater angesehen, aber dazu später.

Jetzt wissen wir, dass die hirndruckentlastende OP erst nach über 6 Stunden seit dem OP Unfall stattgefunden hat.

Erst seit 2013, als ich die OP Dokumentation studiert habe, kann ich die Worte der Ärztin verstehen.

Matthias hatte 2 Schlaganfälle, einen im Hirn (intrazerebrale Blutung) und einen in den Subarachnoidalraum (Subarachnoidale Blutung).

Das Hirn wurde von 2 Seiten, von innen und von außen regelrecht zerquetscht. Dazu noch die Hämatome,die Ventrikel mit Blut gefüllt und die mangelnde Sauerstoffversorgung!

Ich muss jetzt ein paar Monate zurück gehen. Im Frühling habe ich von einer Frau, die bei mir in Behandlung war, eine Flasche geweihtes Wasser und ein Amulett aus Lourdes bekommen. Sie sagte, auf mich kommen schwere Zeiten zu, und wenn ich in Schwierigkeiten gerate, wird mir die Mutter Gottes helfen. Das Amulett habe ich seit dem ständig bei mir getragen. Ohne zu überlegen habe ich dann einen Arzt gefragt, ob ich das Amulett an Matthias Bett lassen kann. Der hat dann zugestimmt; so hatte Matti schon einen Schutz seitens der geistigen Welt.


Danach sind wir nach Hause gefahren. Dort angekommen habe ich mich in mein Behandlungszimmer verzogen und Matthias die ganze Nacht behandelt. Vorher habe ich noch die ganze Familie kurz benachrichtigt und um Gebete für Matthias gebeten.

Meine Engel, oder nur die Intuition, haben mir geflüstert, ich soll meine Engelkarten nehmen. Da kam mir die Idee, die Karten für Matthias zu ziehen und ein Mandala aus den Karten um das Foto von Matthias zu legen. Es war so schön, dass es so über drei Monate da lag, niemand durfte die Karten berühren. Es waren sehr hilfreiche Karten, und ich spürte und spüre noch immer die Hilfe der Engel.


Diese Karten sind aus dem Engelkartenset "Die lichtvolle Kraft der Engel" von Jeanne Ruland und Iris Merlino herausgegeben von Schirner Verlag im Jahr 2000.
Herzlichen Dank für die freundliche Genehmigung, diese wunderschönen Karten auf meiner Homepage zu veröffentlichen.



Abends hat mich noch Ch. angerufen und gesagt, dass sie über den Fall mit einem Freund gesprochen hat, der auch Heiler ist. Er würde mir empfehlen, noch einen Bergkristall an Matthias Bett zu legen, welcher wie ein Verstärker wirken würde. Gesagt, getan. Nächsten Morgen habe ich meinen schönsten Bergkristall eingepackt und ab nach Essen.

Tag 2- 10.07.2008

Dort habe ich wieder den gleichen Arzt fragen müssen, ob ich den Kristall bei Matthias lassen darf. Der hat mich angelächelt und geantwortet: „wenn das hilft, machen sie es“. Hätte er nur gewusst, wie das hilft.

Hätte Matthias einen Organspendenpass gehabt, wäre er schon längst in die Ersatzteile zerlegt. Er hat alle Voraussetzungen für eine Organentnahme erfüllt: er war hirntot und künstlich beatmet. Alle Organe waren gesund, nur das Hirn war tot. Das wäre doch der allerbeste Spender gewesen!

Er hatte die ganze Zeit sehr hohes Fieber gehabt. Anna hat sich Sorgen gemacht und ich musste sie beruhigen. Für mich ist ein hohes Fieber ein Zeichen dafür, dass der Körper kämpft und sich heilt. Das hohe Fieber hat sich fast 2 Wochen gehalten.

Es wurde noch mal eine Kopf CT gemacht, um das Erfolg den OP´s zu begutachten.

Aus dem Befundprotokoll:
"Klinische Angaben: Z. n. Dekompression bei Verletzung ACI li. und SAB ti. post OP Kontrolle
CT: Schädel nativ vom 10.07.2008:
Voruntersuchung vom Vortag.
Befund und Beurteilung:
1. Neu Z.n. Entlastungskraniotomie links frontal mit geringer Hernierung von Gehirnparenchym über den Kraniotomiedefekt. Regrediente Impression des Seitenventrikels links. Keine Mittellinienverlagerung mehr.
2. Im Verlauf gering größenprogrediente Blutung links frontal, DD Umverteilung (z.T. sehr dicht bei postinterventionell hochkonzentriertem KM). Unverändert SAB und IVB.
3. V.a. zunehmende Demarkierung eines Infarkts links frontal und parietal.
4. Neu einliegende Drainage links frontal mit Spitze am Foramen Monroi. Noch gering betonte Temporalhörner.
5. Unverändert Z.n. endovaskulärem Verschluss der ACI links paraophthalmisch in Höhe des Defektes."


Wie schon am gestrigen Tag, haben sich viele seiner Freunde und Familienmitglieder in dem Klinikum getroffen. Leider war die Besuchszeit auf der Intensivstation nur eine halbe Stunde Nachmittags, so dass nur die Verlobte mit Anna für 10 Min. zu Matthias gegangen waren. Die restliche Zeit habe ich für eine direkte Behandlung in Anspruch genommen.
Wir haben auch versucht, von den Ärzten in Essen eine Erklärung für das, was passiert war, zu bekommen. Leider kriegten wir keine oder nur eine ausweichende Antwort, es sah so aus, ob sie einen Maulkorb verpasst bekommen hätten.
Matthias hatte die ganze Zeit sehr hohes Fieber, 39- 40 oC gehabt. Anna hat sich Sorgen gemacht und ich musste sie beruhigen. Für mich ist ein hohes Fieber ein Zeichen dafür, dass der Körper kämpft und sich heilt. Das hohe Fieber hat sich fast 2 Wochen gehalten.


Tag 3- 11.07.2008

Matthias Verlobte hat uns morgen einen Termin bei dem überweisenden Arzt in Schwerte gemacht. Wir haben bei ihm eine Antwort auf die Frage gesucht, wie es zu dem schrecklichen Unfall kommen konnte, weil uns das in Essen als unmöglich schien. Leider hatte auch er keine vernünftige Antwort und uns nur einen Anatomieatlas gezeigt. Vorher sagte er noch, wir sollen uns nicht erschrecken, weil die Fotos echt sind. Das was er uns gezeigt hat, war ein wirklich kleines Äderchen in der Nase. Er sagte noch, dass er das auch nicht weiß und versteht.
Erst viel später haben wir begriffen, was eine Aorta carotis interna ist, dass das die Hauptaorta zum Hirn ist.
Ein Satz aus dem Gespräch ist mir sehr gut in der Erinnerung geblieben, was uns der Doktor zum Abschied sagte:
„hätte ich gewusst, dass es so schief gehen würde, hätte ich die OP selber in meiner Praxis gemacht“.
Also er konnte diese OP selber durchführen, warum hat er dann Matthias nach Lüdenscheid überwiesen? Wegen besseren "Sicherheit", die so schief gelaufen war?

Durch das hohe Fieber waren die Ärzte beunruhigt, hatten Verdacht auf eine Lungenentzündung und eine Röntgen Aufnahme von der Brust gemacht:

Röntgen: Thorax in einer Ebene auf Station vom 11-07.2008
"Hier Erstuntersuchung (dieser Region); auswärtige Voraufnahmen wurden nicht vorgelegt Befund:
Transparenzminderung rechts parahilär- und infrahilär DD: Dytelektase / beginnende entzündliche Infiltrate (Klinik, Entzündungsparameter?).
Herz und Mediastinum im Liegen unauffällig. Bei keine Ergüsse, akute Stauungszeichen oder Atelektasen. Installationen lagekorrekt. Kein Pneumothorax.
Beurteilung:
Transparenzminderung rechts parahilär- und infrahilär DD: Dystelektase
beginnende entzündliche Infiltrate."


Ch. hat mich angerufen und gesagt, dass sie Matthias auch fernbehandelt und ihre Mutter für Matti betet. Danke nochmals!

Abends wurde der Versuch gestartet, Matthias aus dem künstlichen Koma zu holen und wurde die Weaningphase eingeleitet.

Weaning
http://flexikon.doccheck.com/de/Weaning

"Definition
Mit dem Begriff Weaning bezeichnet man in der Intensivmedizin und der Anästhesie die Phase, in welcher die "Entwöhnung" eines beatmeten Patienten von einer maschinellen Atemunterstützung (Beatmungsgerät) stattfindet."


Nachmittags wurde ein zweites Mal eine Röntgenaufnahme vom Brustkopf gemacht- es scheint so, dass Matti Schwierigkeiten mit der Atmung hatte.

Röntgen: Thorax in einer Ebene auf Station vom 11.07.2008:
"Befund und Beurteilung:
Im Vergleich zur Voruntersuchung von heute 10:30 Uhr keine richtungsweisende Befundänderung des kardiopulmonalen Status. ZVK von links subklavikulär lagekorrekt. Kein Pneumothorax. Unverändertes segmentales bronchopneumonisches Infiltrat rechts infrahilär."


Das war keine Lungenentzündung- das war eine Bronchienentzündung, verursacht wahrscheinlich von den Blutresten, die bei dem Unfall in die Bronchen gelangten.

Jeden Tag erfuhren wir aufs Neue, dass immer mehr Leute für Matthias beten, oder uns einfach gute Gedanken zusenden.

Tag 4- 12.07.2008

Die Sekretärin von Dr. D. hat die Verlobte angerufen und gesagt, dass wir nach Lüdenscheid kommen sollen, er würde uns dann alles über den OP Unfall erklären.

Nur war es für mich viel wichtiger, Matthias so lange wie möglich direkt zu behandeln. Und ich wusste auch nicht, wie ich auf die Erklärungsversuche reagieren würde. Die Wahrheit hätte er mir so wie so nicht gesagt, viel mehr nur das, was auch jetzt die Versicherung des Krankenhauses schreibt, das aus ärztlicher Sicht keine Fehler unterlaufen sind und Matthias für das, was passiert ist, selbst verantwortlich ist, dass das eben sein „Schicksal“ ist.

Meine ganze Aufmerksamkeit und Energie musste doch nur auf Matthias gerichtet werden, oder?

Die hat auch im Nachhinein mit dem Doktor selber telefonisch gesprochen. Er hat versprach ihr die Rechnung für die Luftrettung zu begleichen. Leider hat sie die Rechnung, nach mehreren Mahnungen von Matthias Konto selber bezahlen müssen.
Seit dem (3 Jahre) haben wir kein Lebenszeichen von dem Doktor bekommen.

Zurück zu Matthias. Die Situation fast unverändert, Matti bekommt Antibiotika und starke Beruhigungsmittel.

Jeden Tag könnten wir aufs Neue erfahren, dass immer mehr Leute für Matthias beten, oder uns einfach gute Gedanken zusenden. Auch Moslem, Buddhisten oder anderen Glaubensrichtungen- ich weiß selber nicht, wer da alle beteiligt war, ich weiß nur, dass das wirklich sehr hilfreich und unterstützend war.

Meine Cousine hat mich gebeten, Matthias großen Zeh stark zu drücken. Das tat ich auch die ganze Zeit, auch noch in der Reha; „Matti, das ist von der Tante Eugenia“ 

Tag 5- 13.07.2008

Keine größere Veränderungen in seinem Zustand.

Tag 6- 14.07.2008

Es wurde wieder eine Röntgenaufnahme vom Brustkopf gemacht:

Röntgen: Thorax in einer Ebene auf Station vom 14.07.2008:
"Befund und Beurteilung:
lm Vergleich zur Voruntersuchung vom 11. Juli 2008 Regredienz der rechts infrahilären Transparenzminderung mit geringem Restbefund. Keine Ergüsse, keine akuten Stauungszeichen oder Atelektasen. ZVK von rechts subklavikulär lagekorrekt. Kein Pneumothorax."

Es wurde versucht, Matthias zu Extubieren, also von der Beatmungsmaschine zu lösen- leider missglückt. Er muss weiter künstlich beatmet werden, obwohl schon eine Spontanatmung zu verzeichnen ist.

Tag 8- 16.07.2008

CT: Schädel nativ vom 16.07.2008:
Voruntersuchung vom 10.07.2008.
"Befund und Beurteilung:
1. Zunehmende Demarkierung des bekannten Anteriorteil- und kompletten Mediainfarkts links mit STG Beteiligung.

2. Gering zunehmendes Ödem links. Konsekutiv gering zunehmende Hernierung von Hirnparenchym über den Kraniotomiedefekt nach Entlastungskraniotomie

3. Noch geringe Impression des Seitenventrikels links. Keine Mittellinienverlagerung. Unter bis in den 3. Ventrikel reichender EVD keine akute Liquorzirkulationsstörung.

4. Im Verlauf zunehmende Resorption der bekannten Blutung links sylvisch bei z.T. sehr hoher Dichte bei postinterventionell hochkonzentriertem KM. Bekannte SAB und IVB. Keine akute Nachblutung.

5. Unter Intubation verlegte NNH"

Die Ärzte berichteten uns, dass Matthias eine Spontan- Atmung und Motorik, keine Reaktion auf Anforderung und eine globale Aphasie hat. Eine gute Nachricht war auch dabei- die Blutung aus der Drainage war geringer geworden.


Nach der CT haben uns die Ärzte angesprochen wegen einer noch bevorstehenden Operation.Er wurde in dem Wachzimmer von einem HNO Arzt untersucht. Es wurde festgestellt, dass das Loch in der Nasenhinterwand noch offen ist und die Bakterien direkten Zugang zum Hirn haben. Er muss so schnell wie möglich operiert werden, hieß es. Da wir schon gute Erfahrungen mit Matthias Heilung hatten, bestanden wir auf noch eine Untersuchung, die genauer sein sollte.


Wie das "Schicksal" so wollte, hat sich die Untersuchung um über fast 2 Wochen verzogen.


Tag 10- 18.07.2008

Matthias wurde von der Intensivstation in den Aufwachraum einer normalen Station verlegt und mal wieder eine Röntgenaufnahme der Lungen gemacht:

Röntgen: Thorax in einer Ebene auf Station vom 18.07.2008:
"Befund und Beurteilung:
Im Vergleich zur Voraufnahme vom 14.07.08 Zustand nach Extubation. Mäßige Pulmonale Stauung. Keine Ergüsse, Atelektasen oder Entzündungszeichen. Übrige Installationen unverändert lagekorrekt. Kein Pneumothorax."

Matthias wurde an dem Tag "extubiert", das heißt er wurde nicht mehr künstlich beatmet!

Hurra- er konnte wieder ALLEIN atmen!

Meine Mutter, die damals bei uns wohnte, statt sich mit uns zu freuen, dass Matthias schon alleine atmen kann, hat sich so in den Kopf gesetzt, dass er sterben müsste, dass sie nur weinte und betete, aber ohne jegliche Überzeugung, dass er gesund werden kann, weil bei so schweren Beschädigungen das nicht möglich wäre.. Schließlich haben die Ärzte das doch so diagnostiziert! Ich wollte sie trösten, habe gesagt „sorge dich nicht, er wird noch auf seiner Hochzeit tanzen.“
Leider habe ich genau das Gegenteil erreicht. Sie ist ausgeflippt, hat geschrien, “wie könnte ich so was sagen, wenn Matthias schon beinahe tot ist. Und du bist nicht der Gott, um so etwas zu sagen“.
Ich weiß ganz genau, dass ich nicht Gott bin, daran braucht mich niemand zu erinnern. Aber man kann mir meine Hoffnung auf Matthias Genesung, meinen Glauben an die Barmherzigkeit und die Liebe Gottes nicht einfach verbieten!
Ich habe versucht, sie zu beruhigen, es hat aber nicht geklappt. Und Matthias war schließlich auch nicht tot, er hat richtig ums Überleben und für seine große Liebe  gekämpft.

Tag 12- 20.07.2008

Sonntag, den 20.7.2008 in die Klinik angekommen haben wir uns richtig gefreut, weil die Kopfdrainage weg war. Leider war die Freude zu früh. Die Schwester sagte, dass er sich in der Nacht die Drainage selber rausgezogen hatte und muss noch Nachmittag operiert werden, um die wieder einzusetzen.

Für uns war das unverständlich, weil die gesunde Hand festgebunden und die andere gelähmt war. Na ja.
Die OP verlief dann aber ohne Komplikationen, nachher habe ich ihn weiter behandelt.

Aus dem OP Bericht:
"Zustand nach Carotisinfarkt linksseitig und Liquorzirkulationsstörung.
Anlage einer rechts frontalen Bohrloch¬trepanation und Einlage einer dünnlumigen Bactiseal-Ventrikeldrainage.
Operationsindikation:
Im Rahmen eines HNO-ärztlichen Eingriffes erlitt der Patient eine Carotisverletzung linksseitig mit interventionellem Verschluss der ACI und daraus resultierendem linkshemisphärischen Carotisinfarkt. Zusätzlich bestand bei ausgeprägter Subarachnoidalblutung Shuntpflicht. Im Laufe des stationären Aufenthaltes kam es nun zu einer Dislokation der einliegenden externen Ventrikeldrainage. Bei weiterhin anzunehmender Shuntpflicht, hohen täglichen Liquorproduktionsmengen sowie Infektkonstellation wurde die Indikation zur Neuanlage eines Antibiotika beschichteten externen Ventrikeldrainage gestellt. Operation:
Rückenlagerung des Patienten. Lagerung des Kopfes in einer Kopfschale. Steriles Abwaschen und Abdecken des voll rasierten Schädels. Zwei Querfinger rechts paramedian über der Kranznaht Anlage eines 4 cm langen Hautschnittes. Bohrlochtrepanation auf der Kranznaht. Koagulation und Incision der Dura. Punktion des rechten Vorderhornes des Seitenventrikels mittels mandrinbestückter, dünnlumiger Bactiseal-Drainage. Vorschieben bis zur 7,5 cm-Markierung am Knochenrand. Getrenntes Ausleiten über eine Stichincision und zweifache Fixierung an der Haut. Einlage eines Stückes Gelitta in das Bohrloch und schichtweiser Wundverschluss mittels Subcutan- und Hautnaht. Anschluss der Drainage an das gespülte Ablaufsystem. Steriler Pflasterverband. Umlagerung des Patienten. Die Nachversorgung erfolgt auf dem Wachzimmer der Station NC 3."



Tag 13- 21.07.2008

Morgen hat uns ein Arzt angesprochen, das Matti ein VP Ventil bekommen muss (also eine feste Drainage, weil die Blutung im Kopf sonst nicht zu stoppen ist. Ich habe ganz blöd und spontan geantwortet, „dass wir schon daran arbeiten und wir darüber in ein paar Tagen sprechen werden“.

Nach zwei Tagen war keine Blutung vom Kopf mehr da, so dass die Drainage rausgezogen werden konnte; über die feste Drainage war auch keine Rede mehr.

Wie sich das später herausstellte, die Vorfreude war zu früh. Diese Drainage musste doch angelegt werden, ist aber erst nach einem Jahr geschehen.


Die ersten Tage nach dem Unfall waren fast immer gleich.

Die Fahrt nach Essen, fragen nach seinem Zustand. „Ohne Veränderung“ war die Antwort, immer noch in Koma. Und ich antwortete immer: „dass das schon eine sehr gute Nachricht ist“.

Die Schwester haben mich nach meiner Antwort ziemlich blöd angeguckt; wie kann ich so was sagen, wenn er schon im Sterben liegt.

Tja, er lag in Sterben, ist aber noch nicht gestorben.

Da kann man noch weiter hoffen, kämpfen, beten und handeln-auch meine Gabe nutzen.

In der Klinik habe ich nach Möglichkeit Matthias behandelt und auch schon massiert. Fast den ganzen Tag, mit Ausnahme der Pausen, in denen die Verlobte und der Rest der Familie bei ihm waren. Die haben seine Hand gehalten und er hat ihre Hand mit dem Daumen gestricht.
Die Besucherzahl bei Matthias haben wir teilweise reduziert, bei ihm durften nur 2 Personen gleichzeitig sein. Alle Anderen haben auf dem Flur gewartet. Wenn ich ihn behandelt habe war ich alleine. Am Anfang waren täglich fast immer 8 bis 10 Leute zu Besuch.

Eines Tages, als Matthias noch im Koma lag kam mir die Idee, die gelähmte, also die rechte Seite zu testen. Ich habe sein Unterbewusstsein benutzt und ihm gesagt, er soll das rechte Bein bewegen. Erst passierte nichts. Dann habe ich es noch mal probiert. Ich habe seine Hand gehalten und ihm gesagt, er kann sich an meiner Energie bedienen und die ganze Kraft nur an das Bein senden. Und er hat´s wirklich geschafft, das Bein zu bewegen. Dann habe ich den nächsten Versuch gestartet und das gleiche mit dem Arm probiert. Und er konnte wieder den Arm anheben und ablegen, und das mehrmals.
Als ich das nachher meiner Frau erzählte, wollte sie mir nicht glauben. Dann haben wir das nochmal nach einer längeren Pause probiert und es hat wieder funktioniert.

Da wusste ich, wenn er das aus dem Unterbewusstsein steuern kann, dann kann er das auch später vom normalen Bewusstsein tun, auch wenn das etwas länger dauern wird.

Hier muss ich auch noch erwähnen, dass ich Matthias ohne jegliche Probleme in der Klinik behandeln dürfte.
An dieser Stelle noch mal einen herzlichen Dank an die Ärzte und Schwestern der Uni Klinik in Essen.

Inzwischen habe ich immer mehr von der Hilfe der Anderen erfahren können, die uns durch Gebete zur Seite standen. Das was wir dabei erlebt haben hat uns richtig umgehauen, natürlich im positiven Sinne. Nach ein paar Tagen haben schon hunderte und tausende für ihn gebetet, verschiedener Glaubensrichtungen und Nationen. Es hat sich eine Kette von Leuten guten Willens gebildet, die uns kräftig unterstützt haben.

Obwohl ich nach den Behandlungen sehr müde war, konnte ich mich recht schnell regenerieren, so dass ich immer genug Kraft hatte und sogar noch andere trösten konnte. Ich war wie in Trance und habe kaum geschlafen, weil ich sehr oft nachts wach wurde und Matthias dann fernbehandelt habe.
Meistens habe ich während der Heimfahrt im Auto geschlafen, gefahren ist mein älterer Sohn, Michael.
Eine andere Freundin von mir, die Reiki Lehrerin ist, hat mir erzählt, dass sie in einem Reikiforum ist.
Dort könne man Matthias mit der Bitte um Hilfe eintragen. Diese Hilfe habe ich auch sofort mit Dankbarkeit angenommen.
Nach paar Tagen waren schon 12 Reiki Leute mit Hilfe für Matthias Beschäftigt. Ich war und bin immer noch für jede kleinste Hilfe sehr dankbar, weil das eine sehr große Unterstützung für uns war und ist; zu wissen, dass wir nicht alleine sind.

Leider gab es auch Menschen, die sagten “er wollte anderen helfen, mal sehen, ob er jetzt seinem Sohn helfen kann“, oder „ich bin gespannt, ob seine „guru guru“ jetzt Matthias helfen kann".

Manche haben gedacht, dass ich so für meine Arbeit als Heiler bestrafft worden bin. Diese Gedanken oder Worte waren aber nur Einzelfälle, die ich gleich ins Positive umgewandelt oder auch blockiert habe.
Es waren auch solche, die uns schon fast ihr Beileid ausgesprochen haben, als ob Matthias gestorben wäre. Andere wiederum wollten uns trösten, und sagten „es wird wieder alles gut", konnten uns aber nicht in die Augen schauen.
Es sah so aus, als wenn sie es nur aus Anstand sagten, ohne daran zu glauben.

Natürlich hatte ich auch meine Zweifel, ob ich richtig handle, ob ich nicht Matthias ins Jenseits gehen lassen sollte, wenn alle sagen, er wird nie gesund, weil das unmöglich ist. Das war der Einfluss der negativ eingestellten Familienmitglieder oder Bekannten, den so genannten Besserwisser.

Dank meinen Engeln konnte ich die negativen Gedanken aber schnell, als für mich und Matthias unbrauchbar, wegschicken, sodass die keine dauerhaften Schäden verursachen konnten. Ich wusste und spürte in meinem Herzen, dass Matthias für seine große Liebe, die er heiraten wollte, kämpft und nicht aufgeben will.

Wie sich jetzt herausgestellt hat, (nach 6 Jahren-2014) habe ich richtig gehandelt. Matthias hat´s überlebt, ihm geht es immer besser, wie er selber sagt. Natürlich ist das ein langer Weg, aber es hat sich auf jeden Fall gelohnt. Die große Liebe hat leider nicht diese schwere Probe bestanden, dazu aber später.

Eines Tages, ich weiß nicht mehr genau wann, hat mich Ch. angerufen. Sie hatte einen Traum, indem sie Matthias wach auf der Bettkante gesehen hatte.

Ich habe Matthias immer weiter behandelt, musste aber einige Pausen für meinen Rücken einlegen, der durch die gebeugte Haltung sehr gelitten hatte.



Tag 14- 22.07.2008

Noch mal ein Lungenröntgen, sonnst ohne Veränderung.

Tag 15- 23.07.2008

Es wurde eine Leber CT gemacht, die keine besorgniserregende Veränderungen zeigte.

Auf der Flur hat mich ein Arzt angesprochen, dass ich Genehmigung für ein OP unterschreiben sollte. Was für OP? Schon wieder?
"Ja, der wird schon Wachkomapatient bleiben, wir müssen ihm eine Magensonde einsetzen, um ihn zu ernähren. Das ist schon zu lange, dass er nur am Tropf hängt".

Und wieder war die gleiche Antwort:
„Warten wir ab, er wird am Wochenende wach, wenn nicht, dann werde ich es unterschreiben. Heute ist Mittwoch, also bis zum Wochenende haben wir noch etwas Zeit“.

Tag 16- 24.07.2008

Donnerstag ist die Familie von meinem Cousin aus Polen zu der Hochzeit von seinem Vetter gekommen. Sie kamen von der Reise fast direkt zur Klinik, um Matthias besuchen zu können. Die Cousine hat aus einer Pilgerreise Devotionalien gebracht, die wir auch an seinem Bett gelegt haben.

Er brauchte doch jede mögliche Unterstützung! Matthias Anblick hat die sehr erschrocken, obwohl er schon viel besser aussah, als am Anfang.

Tag 17- 25.07.2008

Es wurde eine neue Kopf CT gemacht, um die Veränderungen zu sehen.

CT: Schädel nativ vom 25.07.2008:
"Voraufnahme vom 16.7.2008. Unverändert Anteriorteilinfarkt und kompletter Mediainfarkt links mit Beteiligung der STG. Regredientes Hirnödem, weiterhin ausgeprägte Hernierung von Hirnparenchym über den Kraniotomiedefekt nach Entlastungskraniotomie. Neu geringer Erguss rechts frontotemporal bis ca.4mm messend. EVD links entfernt. Neu Bohrlochtrepanation rechts frontal nach zwischenzeitlich erfolgter EVD Anlage mit Einblutungen und Ödem im Sichkanal, EVD aktuell wieder entfernt. Linker Seitenventrikel wieder entfaltet. Weiter zunehmende Resorption der bekannten Blutung links sylvisch. Regrediente SAB links temporal. lntraventrikuläre Blutung resorbiert. Beurteilung:
1. Regredientes Hirnödem bei weiterhin ausgeprägter Hernierung von Hirnparenchym nach Entlastungstrepanation links temporal.
Unverändert Anteriorteilinfarkt und kompletter Mediainfarkt links mit Beteiligung der STG.
2. Neu geringer Erguss rechts frontotemporal.
3. EVD links entfernt, Einblutungen nach zwischenzeitlicher EVD Anlage rechts mit aktuell wieder entfernter Drainage. Linker Seitenventrikel wieder weit entfaltet."

Hier muss ich manche Begriffe wieder erklären, dabei habe ich nur das wichtigste eingefügt.

Infarkt
http://de.wikipedia.org/wiki/Infarkt

"Ein Infarkt ist ein Gewebsuntergang (Nekrose) (Absterben- EM) infolge einer Sauerstoffunterversorgung (Hypoxie) durch unzureichenden Blutzufluss (Ischämie).

Arteria celebri media
http://de.wikipedia.org/wiki/Arteria_cerebri_media#

"Versorgungsgebiet: Die Arteria cerebri media (lat. mittlere Gehirnschlagader) ist eines der drei arteriellen Hauptgefäße des Gehirns. Sie ist der seitwärts gerichtete Endast der Arteria carotis interna und somit Bestandteil des arteriellen Gefäßrings an der Gehirnbasis (Circulus arteriosus cerebri). Sie gibt in ihrem Verlauf mehrere kleine Äste ab, mit deren Hilfe Teile des Großhirn mit Sauerstoff und anderen Nährstoffen versorgt werden. Die Arteria cerebri media ist das größte hirnversorgende Gefäß und beliefert vor allem die lateralen (seitlichen) Flächen von Stirn-, Scheitel- und Schläfenlappen. Ferner fallen unter ihr Versorgungsgebiet auch wichtige Schaltzentren im Zwischenhirn wie Teile des Thalamus, der benachbarten Basalganglien sowie die Capsula interna und die Inselrinde."

"Beteiligung der STG"- anders Stammganglien
http://de.wikipedia.org/wiki/Stammganglien

"Als Basalganglien (lat. nuclei basales) werden „subkortikale“, d. h. unterhalb der Großhirnrinde (Cortex cerebri) gelegene, in jeder Hirnhälfte, also beidseits angelegte Kerne bzw. Kerngebiete zusammengefasst, die für wichtige funktionelle Aspekte motorischer, kognitiver und limbischer Regelungen von großer Bedeutung sind. Die Basalganglien bilden einen wesentlichen Bestandteil der von Kinner Wilson 1912 alsextrapyramidalmotorisches System (EPMS) bezeichneten Strukturen. Die Bezeichnung EPMS, die bis heute noch vielerorts verwendet wird, wurde aufgegeben, da sie zu einer Zeit entstand, als man noch davon ausging, dass dem für die Motorik verantwortlichen sog. Pyramidenbahn-System ein extrapyramidalmotorisches System gegenübergestellt werden müsse, das nur indirekt für spezielle motorische und andere Hirnfunktionen zuständig sei, da es keine direkten Verbindungen zum Rückenmark besitze. Die lange vertretene Vorstellung, dass die Basalganglien ausschließlich für die Steuerung der Willkürmotorik zuständig seien, ist heute nicht mehr haltbar. Vielmehr sind die Basalganglien in einem viel weiteren Rahmen in den Gesamtkomplex exekutiver Leistungen wie z. B. Spontaneität, Affekt, Initiative, Willenskraft, Antrieb, sequentielles Planen, Antizipation, motorische Selektion etc. eingebunden."

Tag 18- 26.07.2008 

Samstag haben wir schon im Flur von einer Krankenschwester erfahren, dass Matthias am Morgen aufgewacht ist und sich schon selbst mit einer Hand rasiert hat. Als wir in das Zimmer kamen haben wir uns gefragt, ob er uns überhaupt erkennt, aber das hat er, nahmen wir jedenfalls an.

Er und seine Verlobte waren richtige Bollywoodfilm Fans. Sie haben aus diesen Filmen ein Zeichen der Liebe, also die Hand des Anderen an sein Herz zu ziehen, vereinbart. Und das hat auch Matthias getan, als er das erste Mal nach dem Aufwachen V. gesehen hatte.

Seit dem Tag feiern wir zweimal im Jahr seinen Geburtstag. Am gleichen Tag war der Namenstag von meiner Frau und der Tag der Hochzeit, bei der Matthias der Trauzeuge sein sollte.

Wir waren von morgens bis mittags wieder in der Klinik, ich habe ihn behandelt, danach sind wir zur der Hochzeit gefahren. Die Messe war sehr schön und der Pastor hat dreimal an Matthias erinnert und für ihn mit allen Gästen gebetet. Auf der Feier bin ich alle 2 Stunden zum Auto gegangen, um Matthias fern zu behandeln. Nach Mitternacht sind wir dann nach Hause gefahren und am nächsten Morgen wie gewöhnlich wieder nach Essen.

Fast den ganzen Sonntag hat Matthias geschlafen, er wurde nur ein paarmal kurz wach.

Montagmorgen hat meine Frau eine Hühnersuppe aus frischer Hähnchenbrust mit ein bisschen Gemüse gekocht. Leider hat meine Mutter dabei wieder einen riesen Aufstand gemacht, dass wir ihn mit der Suppe umbringen wollen, und er sowieso nie gesund wird. Na ja.

In der Klinik angekommen haben wir beobachtet, wie ein Therapeut Matthias für eine kurze Zeit schon an die Bettkante gesetzt hatte. Danke Christina!

Mit der Suppe gab´s noch ein Problem, weil Matti weder schlucken noch kauen konnte. Zuerst musste Anna ihm das Schlucken beibringen. Wie gut, dass sie als Altenpflegerin arbeitet und das kann. Zwar hatte Matti große Schwierigkeiten, aber er hat mit Anna´s Hilfe geschafft, fast die ganze Suppe aufzuessen.


So hat mit dieser Suppe der zweite Teil der Heilung und Therapie, also die Vorbereitung für Matthias neues Leben, angefangen.

Tag 19- 27.07.2008





Am nächsten Tag saß er schon in einem riesigen Rollstuhl. Dieses Foto habe ich aber erst später,
am 9 August 2008 gemacht.







Dabei hat sich noch ein weiteres Problem herausgestellt, und zwar der Kommunikation. Da er keinen Ton von sich geben konnte haben wir nach Alternativen gesucht. Am Anfang haben wir getestet, ob ein Augenzwinkern was bringen könnte. Das hat leider nicht geklappt. Danach mit dem Daumen hoch und runter, hier verstand Matti worum es geht. Nur haben wir gleich ein anderes Problem beobachtet, oft wenn er „ja“ sagen wollte, zeigte er den Daumen umgekehrt nach unten.

Dieses „Phänomen“ ist sehr lange geblieben, noch in der REHA haben wir darüber zusammen gelacht. Manchmal mussten wir mehrmals eine Frage stellen um eine richtige Antwort zu bekommen. Aber das scheint nicht nur beim Matthias ein Problem zu sein, sondern auch bei anderen Patienten mit vergleichbaren Hirnschäden.

Da das Wetter schön war, haben wir gefragt, ob wir ihn nicht mit dem Rollstuhl nach draußen fahren könnten. Mit Erlaubnis sind wir dann zum Platz vor dem Klinikum gegangen und haben uns in den Schatten eines Baumes gestellt. Die Weise, wie er alles beobachtet hat, hat mir viel zu denken gegeben. Es schien, als wenn alles neu für ihn wäre, ob er alles zum ersten mal sehen würde. Die Wolken am Himmel, die Leute, die vorbei gingen, die Krankenwagen, die parkten. Nach einer halben Stunde war der Ausflug zu Ende und wir sind dann zurück auf die Station gefahren. Er ist dann eingeschlafen und ich habe wieder Reiki und eine Teilmassage gemacht.

Eines Tages, als Matthias sich gut fühlte, haben wir ihn auf eine Terrasse ausgefahren. Auf einmal wollte er aufstehen. Wir mussten ihm natürlich dabei helfen. Ich habe von einer Seite zugepackt, Michael von der anderen und Anna hat den Rollstuhl von hinten gesichert. Als er das geschafft hatte, natürlich nur Dank unserer Hilfe, denn er hing mehr auf unseren Schultern, war sein Gesichtsausdruck (soweit das möglich bei der Lähmung war) die schönste Belohnung. Er wollte allen sagen- „seht her, ich stehe." Und er hat das erste Mal, so wie er konnte, gelächelt.

Nachher haben wir eine kleine Rüge von dem Therapeuten bekommen, dass wir so was nicht dürften, aber es hat sich auf jeden Fall gelohnt. Matti hat auch ein bisschen mehr an Selbstwert bekommen und nur das zählte.

Wir haben fast die ganzen Tage in der Uniklinik verbracht, wir waren so zu sagen, dort Dauercamper geworden.

Wenn die Zeit es erlaubte, habe ich Matthias behandelt oder massiert. Aber inzwischen war auch schon richtige Arbeit auf ihn zugekommen. Da das Kurzzeitgedächtnis nicht funktionierte hat er ein Memory Spiel bekommen und wir haben angefangen, das Gehirn zu trainieren. Am Anfang waren nur 2 Doppelkarten im Spiel. Er musste sehr lange nachdenken. Nach ein paar Minuten haben wir das Spiel abgebrochen, weil er Schweißtropfen auf der Stirn hatte und total müde wirkte. Dann habe ich alle spazieren geschickt und ihm Reiki gegeben. Eine der Schwester hat sogar gesagt: „was für ein schöner Anblick, wie er auf dem Rollstuhl schläft und ich daneben sitze und seine Hand halte“. Sie hat aber nicht gewusst, dass das eine energetische Behandlung war.

Eines Tages habe ich mich mit einer Schwester über Matthias unterhalten.
Sie hat mich gefragt, wie ich das Ganze mit seinem Zustand sehe.

Ich habe geantwortet: „Ich glaube, er wird ganz gesund."

Da kam die Antwort, die mich überrascht hat, weil ich fast die gleichen Worte schon früher von meiner Mutter gehört hatte.

Sie hat nämlich gesagt: „Sie sind doch nicht Gott, woher wollen Sie das wissen?!“

„Ich bin nicht Gott, da haben Sie Recht, aber ich vertraue auf ihn und habe Hoffnung, dass mit seiner Hilfe, auch über die Engel, alles gut wird“, war meine Antwort.

Es gab auch Meinungen, die ich immer noch zu hören bekomme, dass wir uns mit seinem Zustand und der Situation abfinden sollten.

Das ist aber nicht meine Art. Die Vergangenheit, das, was passiert war, können wir nicht verändern, aber die Zukunft im gewissen Maße schon. Die Geschichte von Matthias ist ein Beispiel darüber.

Beim Mittagsessen hat Ania immer mitgeholfen, und versucht, dass er selbständig isst. Eines Tages sind wir so um die Frühstückszeit gekommen und haben gesehen, dass Matthias durch eine Schwester ganz schnell gefuttert wurde. Sein Gesicht war schon rot angelaufen, weil er nicht so schnell schlucken konnte.

Wir hatten Verständnis dafür, weil die Schwestern richtig viel Arbeit hatten, aber für uns war auch klar, eine Stunde früher aufstehen und schon beim Frühstück helfen, selbständig zu essen.

Dabei haben wir beobachten müssen, wie stark Matthias Gehirn tatsächlich beschädigt war. Das Langzeitgedächtnis war komplett ausgelöscht, das Kurzeitgedächtnis hat auch nicht funktioniert. Das schlimmste war, wie er einen Löffel oder eine Gabel vor dem Essen beobachtet hat. Es schien so, als ob er sich immer aufs Neue gefragt hätte was er damit anfangen soll. Ständig musste Anna ihm zeigen, dass er damit essen kann. Er schien wirklich wie ein Neugeborenes, der alles von vorne lernen muss.

Nur mit dem Unterschied, dass die Kinder sehr schnell lernen. Bei Matthias war das das Gegenteil. Er brauchte zig- Tausend Wiederholungen.

Die Ausscheidungsfunktionen waren auch nicht vorhanden, er hatte einen Dauerkatheder und dicke Pampers an.

In der Zeit hat Matthias seine täglichen Behandlungen absolviert, auch Krankengymnastik und Rehabilitation durch einen Physiotherapeuten vom Krankenhaus.

Tag 23- 31.07.2008

Morgen hat endlich die Untersuchung durch einen HNO Arzt stattgefunden. Bei der Untersuchung waren wir selber nicht da, weil wir wieder eine lange Zeit im Stau standen, haben nur nachher mit dem Arzt gesprochen. Er hat uns endlich erklärt, was da eigentlich in Lüdenscheid abgelaufen war. Er sagte deutlich, dass: „das eine Tragödie ist und das nicht passieren dürfte“.

Die OP ist notwendig und sehr empfehlenswert, weil mit so einem offenen Loch zu laufen lebensbedrohlich ist. Wir waren damit fast einverstanden, aber haben noch gesagt: "Nachmittag kommt V. und  Matthias Bruder Michael, ob er das noch nicht ihnen besprechen könnte", da wir diese Entscheidung gemeinsam treffen wollen. Er hat dem zugestimmt.

Nachmittags waren die beiden da und sind auch gleich zu dem Doc gegangen. Er hat das gleiche noch einmal erzählt wie uns, dass er Matthias untersucht habe und das offene Loch da ist.

Michael oder V., das weißt ich nicht mehr, hat gefragt, wie er die Untersuchung durchgeführt hat.

„Na ja, ich habe in die Nase geguckt"

-„Aber so konnten Sie nichts sehen?!“

„Ja, aber das Loch ist so deutlich auf dem CT Bild zu sehen“

„Gibt es denn eine neue CT Aufnahme?“

„Nein, die von vor 2 Wochen“


Da waren die aber stutzig, weil gleich der Gedanke da war, was alles in 2 Wochen passiert sein könnte.

Verblieben waren wir so, dass Matthias am nächsten Morgen noch mal mit einem Endoskop untersucht wird; nur so könne eine richtige Diagnose gestellt werden.

Als wir dann abends nach Hause kamen habe ich mich wieder in mein Behandlungszimmer begeben und angefangen, das Loch zu behandeln.

Dabei haben mir meine Engelchen schon wieder ins Ohr geflüstert, ich soll diesmal mit der Visualisierungstechnik arbeiten. Diese Technik habe ich seit langem nicht mehr angewandt, aber, wenn ich so arbeiten soll, dann bitte schön! Ich habe mir das so vorgestellt, dass die Nasenhinterwand eine Mauer ist und das Loch eben ein Loch in dieser Mauer ist. Danach habe ich mir die Thrombozyten als Steine vorgestellt. Bin dann an das Loch gegangen und immer eine kleine Zelle nach der Anderen drauf gemauert, immer und immer wieder.

Ich habe die ganze Nacht Matthias so behandelt. Um 6 war ich mit der Mauerei fertig und kurz nach 7 Uhr sind wir alle drei, also Anna, Michael und ich nach Essen gefahren.

Die Strecke war voll von Baustellen und besonders morgens brauchen wir immer länger. Aber wir haben geschafft, pünktlich in Essen zu sein. Wir mussten Matthias alleine zu einem anderen Gebäude fahren, weil die Ärzte waren sich so sicher, dass Matthias operiert werden musste und unsere Zweifel haben als eine Spinnerei gesehen.

Nach dem Motto-

"wir wissen besser und wenn ihr wollt, dass Matthias noch mal untersucht wird, dann müsst ihr selber mit ihm fahren. Wir haben für so was keine Zeit."

Anna hat mich noch gefragt, ob ich mitfahre.

Meine Antwort war:

"nein, ich weiß schon, was ist. Ihr geht hin und ich mache ein Nickerchen, weil ich die ganze Nacht gearbeitet habe."

Nach über einer Stunde waren sie wieder da.

„Und?“

„Alles ist gut!!!“


Das Loch war zu, es hat sich eine dicke Kruste gebildet. Wir haben uns dann entschieden, dass Matthias vorläufig nicht operiert wird und er so fast sofort in die REHA Klinik verlegt werden kann, was auch Mitte August passierte. Er muss aber nach einem Monat noch einmal untersucht werden.









Danke meine himmlischen Freunde!!!


Auszug aus dem Entlassungsbericht Klinikum Essen:

"Er wurde mehrfach HNO Kollegen vorgestellt. Diese stellen die Indikation noch zum Verschluss der Keilbeinhöhle mit Fascie lata. Nach Rücksprache mit den HNO-Ärzten ist dieses auch erst nach Abschluss der rehabilitativen Maßnahmen erforderlich."

Es steht dort aber nicht, dass das wir waren, die auf eine Untersuchung gedrängt haben. Und das auch wir waren, die mit Matthias zu dem Doktor, der in anderem Gebäude arbeitete, gefahren waren. Für die Ärzte war das so offensichtlich, dass er operiert werden muss, dass sie uns alleine geschickt haben, nach dem Motto: „ihr werdet schon sehen, dass wir recht haben und ihr Sohn doch operiert werden muss“. Diese OP hat nicht mehr stattgefunden, die war nicht mehr nötig!
Ohne diese OP konnte Matthias einfach schneller in die REHA verlegt werden.

Tag 32- 09.08.2008


An dem Tagt hat Anna Geburtstag. Wir haben beschlossen, diesen ganz klein mit Matthias zu feiern. Wir haben eine Torte, Kaffe, sogar eine Flasche Sekt in das Klinikum mitgebracht. Im Besucherraum dann zwei Tische zusammengestellt und gemütlich gefeiert. Die Fotos sind an dem Tag gemacht worden, sonst hatte ich keinen Kopf dafür. Wir waren richtig froh, das Matti wahrnahm, dass Mama Geburtstag hat.

 

Entlassungsbericht Essen, 14.8.2008


"Wir berichten über den stationären Aufenthalt des o. g. Patienten.
Herr Miemczyk wurde uns am 09.07.2008 über den Schockraum zu verlegt. Er wurde in einer HNO-Praxis ambulant operiert im Bereich der linken Keilbeinhöhle."


(Es stimmt nicht, das war keine HNO Praxis, das war eine HNO Abteilung der Märkischen Kliniken, die die Anwältin der Ärzte jetzt so beschreibt:

"Die Abteilung des Beklagten zu 2.) ist weit über die Grenzen von Lüdenscheid hinaus bekannt und somit werden viele Patienten auch aus weitem Umkreis speziell in diese Klinik eingewiesen, da sie führend im Bereich der HNO-Operationen ist."

Die Behandlung war auch nicht ambulant! Es war eine stationäre Behandlung! Anmerkung EM)

Jetzt zurück zu dem Entlassungsbrief:

"Hierbei kam es wohl zu einer Verletzung der Arteria carotis interna. Es kam zu einer starken arteriellen Blutung im Mund- und Rachenraum. Der verlegende Notarzt berichtet über eine Pupillenanisokorie rechts weiter links.
Im Schockraum sahen wir einen intubierten, sedierten und beatmeten Patienten mit einer Pupillenanisokorie rechts weiter links. Die Lichtreaktion war beidseits erhalten. Eine bei uns notfallmäßig durchgeführte Computertomographie zeigte eine massiv ausgeprägte Subarachnoidalblutung".

(Hämyodynamischer Infarkt im gesamten Mediastromgebietes links mit Beteiligung der STG und IVB wurde schlicht vergessen! (Anmerkung EM))

"Der Patient wurde umgehend in die Angiographieeinheit verbracht. Auch hier zeigte sich weiterhin die Pupillenanisokorie rechts weiter als links. In der digitalen Substraktionsangiographie wurde versucht die langstreckige Carotisverletzung mittels Coils und Embolisation zu verschließen.
In der postinterventionellen Computertomographie des Schädels zeigte sich eine starke Schwellung der linken Hirnhemisphäre. Es wurde die Indikation zur dekompressiven Hemikraniektomie links gestellt. Diese erfolgte umgehend, sowie die Anlage einer externen Ventrikeldrainage.
Postoperativ wurde der Patient auf der neurochirurgischen Intensivstation weiter betreut. Nach entsprechender Hirndrucktherapie konnte der Patient ab dem 11.07.2008 in die Weaningphase genommen werden.
Seit dem 12.07.2008 Aufforderungsmotorik links, keine Reaktion rechts. Er konnte am 17.07.2008 extubiert werden. Nach dem Extubieren zeigte der Patient eine globale Aphasie, spontane Aufforderungsmotorik rechts, aber eine Hemiplegie links."


Es stimmt nicht so genau, er blieb im Wachkoma, wurde erst am 26.07. wach. (Anmerkung EM)

"Ab dem 18.07.2008 wurde der Patient im Wachzimmer der Normalstation weiter betreut. Ein erster Versuch des Abklemmens der Ventrikeldrainage scheiterte bei ICP Anstiegen auf 35. Am 20.07.2008 luxierte die externe Ventrikeldrainage, so dass diese erneut gelegt werden musste.
Ab dem 22.07.2008 wurde wieder versucht die externe Ventrikeldrainage abzuklemmen, dieses gelang so dass sie am 23.07.20A8 entfernt werden konnte. Der Patient erholte sich zunehmend. Er wurde unter krankengymnastischer Übungstherapie zunächst im Zimmer aber dann auch auf Stationsebene mobilisiert in der Thekla. Die Wundverhältnisse zeigten sich zu jeder Zeitreizlos, so dass das eingebrachte Nahtmaterial termingerecht entfernt werden konnte. Er wurde mehrfach den HNO-Kollegen vorgestellt. Diese stellen die Indikation noch zum Verschluss der Keilbeinhöhle mit Fascie lata. Nach Rücksprache mit den HNO- Ärzten ist dieses auch erst nach Abschluss der rehabilitativen Maßnahmen erforderlich."


Ob das so war wie dargestellt ist zu bezweifeln, siehe unser Kampf um eine vernünftige HNO Untersuchung! (Anmerkung EM)

"Wir entlassen heute Henn Miemczyk in Ihre rehabilitative Einrichtung. Bei der abschließenden Untersuchung ist der Patient wach, ansprechbar mit einer globalen Aphasie. Aufforderungs- sowie Spontanmotorik links. Hemiplegie rechts. Er fixiert. Der Knochendeckeldefekt ist eingefallen. Wir empfehlen, nach Abschluss der rehabilitativen Maßnahme, die Wiedervorstellung des Patienten zur Knochendeckelreimplantation sowie abschließenden HNO-Versorgung.
Für Rückfragen stehen wir gerne zur Verfügung und verbleiben..."


So ist das "erste Wunder" geschehen.

Aus der subarachnoidalen Blutung, dem hämyodynamischen Infarkt im gesamten Mediastromgebietes links mit Beteiligung der STG, IVB und den Hämatomen ist "nur" eine subarachnoidale Blutung geblieben.

Die Ärzte, die nachher Matthias behandelten sprachen mit uns über ischämischen Insult, also einen Schlaganfall- und hatten Recht, wenn sie nur den Entlassungsbericht gelesen haben.


So wie die ERGO Versicherung versucht jetzt, die Folgen der Pfusch OP herunterzuspielen ist schon bedauerlich.

Hier ein Auszug aus der Klageerwiderung:

Seite 16 des Schreibens der Sozietät Dr. R........... vom 26. Oktober 2011
„Wie bereits dargelegt, können wir die körperliche und geistige Beeinträchtigung des Klägers zu 1.) durch den Zwischenfall vom 09.07.2008 nur unzureichend nachvollziehen. Wir wissen allerdings, dass dem Kläger zu 1.) von seiner Pflegekasse die Pflegestufe 1 zuerkannt wurde. Dies spricht dafür, dass die Beeinträchtigungen nicht das Ausmaß haben, das in der Klageschrift skizziert wird."

Wie schwer Matthias verletzt war, haben Sie, liebe Leser, auf den Vorderseiten schon gelesen.

Vielleicht wird sie in 2 Jahren behaupten, dass das nur eine Nasenblutung war?

Der Schulmedizin sind nur wenige Fälle der Verletzung der Arteria carotis bekannt.

Der Gutachter der Victoria (jetzt ERGO) Versicherung zitiert:

Gutachten der Victoria Versicherung, Seite 26 und 27:
„Koitschev et al. weisen daraufhin, dass die Verletzung der Arteria carotis interna eine insgesamt selten auftretende Verletzung darstellt. Ursachen für eine Verletzung sind vorbestehende Gefäßmalformationen bzw. eine direkte Verletzung der Arteria carotis interna während des operativen Eingriffs. Darüber hinaus kann die Arteria carotis interna durch eine intakte Mukosa (Schleimhaut) verdeckt sein. Die Autoren stellen zwei Fälle dar, in denen es zu einer Verletzung der Arteria carotis interna kam (5).
Im ersten Fall kam es bei einem Patienten während eines endoskopischen Eingriffs in Lokalanästhesie während der Untersuchung des Sinus sphenoidalis zu einer massiven Blutung. Ursache der Blutung war eine Zerreißung im Bereich des infraophthalmischen Segmentes der Arteria carotis interna. Außerdem bildete sich eine traumatisch bedingte Fistel zwischen Arteria carotis interna und der Vena ophthalmica. Nach interventioneller Behandlung des Patienten wurde zunächst eine einseitige, vollständige Lähmung der Nervi oculomotorius und abducens (Hirnnerven) festgestellt. Später erholte sich der Patient (5). )“.

(Das sind nur 2 Augennerven, um mehr Klarheit zu schaffen)

Im zweiten Fall wurde bei einem Patienten eine mikroskopisch gestützte Entfernung von Polypen aus dem Sinus sphenoidalis in Kombination mit einer Septumplastik wegen chronischer Sinusitis und Nasenscheidewandkrümmung durchgeführt. Es kam zu einer massiven Blutung. Angiografisch (radiologische Gefäßdarstellung) wurde eine Verletzung der Arteria carotis interna mit Blutung in das infraophthalmische Segment und Austritt von Blut in den Sinus sphenoidalis (Keilbeinhöhle - Anmerkung EM) festgestellt. Der Patient entwickelte nach interventioneller Behandlung keine neurologischen Symptome (5)."

„Reich et al. berichten - die Publikation ist nach der hier in Rede stehenden Behandlung im Jahr 2009 erschienen - über eine Blutung aus der Arteria carotis interna eines Patienten während einer wegen einer chronischen Sinusitis durchgeführten endonasalen, mikroskopisch- unterstützten Nasennebenhöhlenoperation. Die Blutung konnte durch eine Nasentamponade vorübergehend kontrolliert werden. Nach einer Angiografie wurde ein Stent eingelegt. Nach einer erneuten Stenteinlage war der Gefäßdefekt vollständig verschlossen.
Neurologische Ausfälle waren bei dem Patienten nicht aufgetreten."


Also kann man diese Fälle mit dem Fall von Matthias nicht vergleichen.

Vielleicht waren in den Fällen keine neurologischen Ausfälle eingetreten, weil die Notmaßnahmen und die Verlegung in eine Spezialklinik adäquater und schneller erfolgen konnten?

Man kann sagen, im Fall des Matthias ist ein Wunder geschehen. Alle sollen laut und deutlich „Halleluja“ rufen.

Er ist, laut dem Gutachten der Victoria Versicherung, der erste Patient, weltweit, der solcher Abbruch der Arteria carotis mit den neurologischen Folgeschäden (welche er hatte) überlebt hat.

Ein Armkratzer und ein komplizierter Armbruch mit anschließendem Zerfetzen der Blut- und Nervenbahnen, so dass der Arm amputiert werden musste, kann man auch nur „eine Armverletzung“ nennen.

Man spricht die ganze Zeit über AC Verletzung, dabei wurde die als „Gefäßverletzung und -abbruch der linken ACI“ auf Höhe der knöchernen Verletzung bei der ersten OP in Essen diagnostiziert.


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